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SIG SAUER AG

Rüstungskonzern

Die Produktion von Gewehren und Pistolen in Schaffhausen hat eine lange Geschichte. Bereits 1860 begann die Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG) mit der Fabrikation. Erste internationale Erfolge hatte die SIG mit dem Vetterli-Repetiergewehr und dem Maschinengewehr KE7, das 1927 nach Finnland, Chile, Peru, Kolumbien und China geliefert wurde. Grossaufträge für die Schweizer Armee und Exporterfolge brachten das Sturmgewehr 57 und später das Sturmgewehr 90. Beim Verkauf aller Geschäftsbereiche der SIG im Jahr 2000 entstand die Swiss Arms AG, die heute SIG Sauer AG heisst. Sie produziert weiterhin Sturmgewehre, aber auch andere Feuerwaffen und Granatwerfer. Als Teil der L&O Holding ist sie über die Schweiz hinaus mit der Firma SIG Sauer GmbH in Deutschland und der SIG Sauer Inc. in den USA verbunden. 2014 wurden die Wohnungen der Eigentümer sowie die Geschäftsräume der L&O Holding in Deutschland wegen vermuteter Verstösse gegen das Aussenwirtschafts- und Waffengesetz durchsucht. Insgesamt 38 000 Waffen soll das Unternehmen über die USA illegal nach Kolumbien geliefert haben. Drei Angeklagte wurden dafür 2019 zu Bewährungsstrafen zwischen zehn und achtzehn Monaten verurteilt, die Firma selber zu einer Strafzahlung von gegen elf Millionen Euro. Waffen der Firma werden auch im Drogenkrieg in Brasilien verwendet. Auch in der Schweiz produzierte Gewehre und Pistolen tauchen in Konfliktgebieten auf: Wie Medienberichte aufzeigten, sind sie in Syrien, im Irak oder im Jemen im Umlauf. In den letzten Jahren wurde die USA zum wichtigsten Standort der Firma für Produktion und Exporte. Der Standort Schweiz erfüllt laut Mitarbeiter:innen zwei Funktionen: Er produziere und warte nach wie vor die Schweizer Armeewaffe, werde aber auch zunehmend zu einem Verkaufsstandort der US-Produkte. Zahlreiche Medienanfragen in den letzten Jahren liess die Firma unbeantwortet.

Industrieplatz 1, 8212 Neuhausen am Rheinfall
Website: sigsauer.swiss
Handelsregister: CHE-105.641.313

Waffengattungen

  • 1. Hand-, Faust­feuer­waffen
  • 3. Mu­ni­ti­on

11 810 Franken

Transparenz hat ihren Preis: 11 810 Franken Gebühren hat das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) bisher von der WOZ verlangt für die jährlichen Gesuche um Datenfreigabe, die sich auf das Öffentlichkeitsrecht stützen. Hinzu kommen die Kosten für die juristischen Verfahren und für die jährliche Aktualisierung dieser Plattform. All dies wird vom Förderverein ProWOZ sowie aus einem Legat des ehemaligen WOZ-Journalisten Jürg Frischknecht finanziert. Möchten Sie die Recherchen der WOZ ebenfalls unterstützen? Am besten können Sie das mit einer Abobestellung oder einer ProWOZ-Gönner:innenschaft tun. Herzlichen Dank!